Plakat "Frau Müller muss weg" 2013

FRAU MÜLLER MUSS WEG

EURO-STUDIO

Komödie von Lutz Hübner
Wiederholungstournee (Tour, im Theater im Rathaus Essen und in der Komödie im Bayerischen Hof München

 

Mitarbeit: Sarah Nemitz
Regie: Kay Neumann
Ausstattung: Monika Frenz

 

Mit Gerit Kling / Andrea Lüdke,
Wolfgang Seidenberg, Claudia Rieschel,
Katrin Filzen, Thomas Martin und Iris Boss


Inhalt
Wieder einmal bestätigt Erfolgsdramatiker Lutz Hübner seinen Ruf ein äußerst amüsanter wie nachdenklicher Autor zu sein. In seinem neuen Spielplanhit haben fünf Elternvertreter einer vierten Grundschulklasse die Lehrerin Frau Müller um eine Unterredung gebeten, um ihr zu sagen, was sie von ihr halten: Nämlich NICHTS. Mütter wie Väter sind sich einig: Nicht die eigenen Sprösslinge sind Schuld an dem miserablen Leistungsstand der Klasse, sondern allein die unfähige Lehrerin. Deshalb heißt die Parole: Frau Müller muss weg. Und zwar so schnell wie möglich! Die Viertklässler sollen mit einer anderen Klassenlehrerin noch eine Chance haben, den Wechsel ans Gymnasium zu schaffen. Sachlich und fair soll das Gespräch geführt werden – das haben die Eltern sich vorgenommen. Aber schon nach kurzer Zeit spielt Objektivität keine Rolle mehr und es geht ans Eingemachte: Vorwürfe, Beleidigungen, Beschimpfungen bringen die Stimmung auf den Nullpunkt. Unverrückbar vertreten die ehrgeizigen Eltern die Überzeugung, dass ihre eigenen Kinder ganz besonders begabte Persönlichkeiten sind, die zwar ab und zu spezieller Förderung bedürfen, aber jede Chance verdienen. Aber das sieht die Müller alles nicht! Im Gegenteil. Ihre Liste über die Defizite der Schüler ist lang…



Lutz Hübner: Warum Frau Müller weg muss
Die Drei in Mathematik hat nichts damit zu tun, dass das eigene Kind ein Spätzünder ist, faul, unkonzentriert oder einfach mathematisch unbegabt (obwohl man dunkel ahnt, dass es daran liegen könnte). Nein! Es ist ein Angriff, eine narzisstische Kränkung oder ein Zusammenspiel von Schicksalsmächten, die bei der Notenvergabe nicht berücksichtigt wurden. Warum hat die Klassenlehrerin nicht bedacht, dass just am Tag vor der Mathearbeit das Meerschweinchen verstarb? Das muss man merken als Pädagogin.
(Originalbeitrag von Lutz Hübner zur Uraufführung seiner Komödie „Frau Müller muss weg“ am Staatschauspiel Dresden)

Lutz Hübner ist der meistgespielte deutschsprachige Gegenwartsdramatiker. „Lutz vor Bert“ kommentierte der SPIEGEL, als Hübner nach der Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins 1999/2000 Brecht überrundet hatte. Seine vielfach preisgekrönten Stücke werden auch im Ausland mit großem Erfolg gespielt. In seinen Werken zeichnet Hübner mit großem Gespür für Komik und in einer unglaublich direkten, witzigen Sprache lebensnahe Figuren, die den Abgründen des Alltäglichen ausgeliefert sind. Wie auch in Hübners „Blütenträume“ (Kay Neumanns gefeierte EURO-STUDIO Landgraf Inszenierung ist wieder auf Tournee in der Spielzeit 2012/2013 und 2013/2014 zu sehen) sorgen auch in „Frau Müller muss weg“ wirklich überraschende Pointen für viel Spaß und gute Unterhaltung, aber auch für anregenden Stoff zum Nachdenken und Diskutieren. Denn nicht erst seit der vieldebattierten Pisa-Studie sind die Themen Bildung und Chancengleichheit von großer gesellschaftlicher Relevanz!


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